Die Autoren errechneten für Frühgeborene (vor der 37. Schwangerschaftswoche) ein doppeltes Risiko einer CKD gegenüber Normalgeborenen und für extreme Frühgeburten vor der 28. Schwangerschaftwoche ein 3-faches Risiko. Selbst leicht zu früh geborene Kinder mit einem Gestationsalter von 37–38 Wochen hatten ein erhöhtes CKD-Risiko. Das macht deutlich, welche schädigenden Auswirkungen manche Medikamente bei Frühgeborenen haben können, so das Fazit von Expert:innen. Gerade im Fachbereich der Neonatalogie kommt es häufig zum Einsatz von Medikamenten, die nicht offiziell für Frühgeborenen zugelassen sind (sog. Off-Label-Use). Mediziner:innen plädieren aufgrund dessen dafür, ehemalige Frühgeborene beim Erwachsenwerden über das erhöhte Risiko einer chronischen Nierenerkrankung aufzuklären – insbesondere, wenn erworbenen Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus und Hypertonie vorliegen.
Quellen: Crump C, Sundquist J, et al.: Preterm birth and risk of chronic kidney disease from childhood into mid-adulthood: national cohort study. BMJ 2019; doi: 10.1136/bmj. l1346.