Mit Herzblut im Einsatz

Neonatologie-Teams

Medizinische, pflegerische und therapeutische Expert:innen sind zunächst die wichtigsten Ansprechpartner:innen für Eltern, deren Kinder auf einer neonatologischen Intensivstation versorgt werden. Gespräche, Erklärungen und Begleitung durch diese belastende Zeit geben Orientierung und sind Grundlage für informierte Entscheidungen, in die auch Eltern eingebunden sind. 

Das erfordert interdisziplinäres, gut abgestimmtes Vorgehen, um verschiedene Fach-Expertisen mit den Bedürfnissen der Patient:innen und ihrer Angehörigen in Einklang zu bringen. Für gewöhnlich zählen nachstehende Berufsgruppen zu den Spezialist:innen im Perinatalzentrum, die für die anspruchsvolle Betreuung Frühgeborener speziell ausgebildet sind.

Eine umfassende und ganzheitliche Betreuung erfordert zudem Spezialist:innen, die bei auftretenden Komplikationen bzw. als Konsiliar-Expert:innen hinzu gezogen werden, meist Fachärzt:innen und Therapeut:innen. 

Neonatolog:innen

Das Portal neo(t)räume®

Sie leiten eine NICU oder arbeiten auf einer neonatologischen Intensivstation, die vor einer baulichen Modernisierung oder Erweiterung steht? Oder der Neubau eines Mutter-Kind-Zentrums steht an? Die Erfordernisse für entwicklungsfördernde und familienorientierte Versorgung der vulnerablen Patient:innen haben bei räumlichen Planungen hohe Bedeutung, wenn das neue Versorgungsangebot im Anschluss optimal und wettbewerbsfähig sein soll. Daher sollten sie bereits in der Planungsphase unbedingt Berücksichtigung finden. 

Das Portal neoträume.de bietet für Planer, Architekten und alle an dem Prozess Beteiligten Anregungen und Arbeitsmaterialien (Grundrisse und Raumansichten in 2D, 3D mit 360°- Rundumsicht) mit Erläuterungen, die auf evidenzbasierten Studien beruhen und sich an den Leitsätzen für entwicklungsfördernde Betreuung in der Neonatologie orientieren. 

Als Grundlage für die Entwürfe dienten die Vorgaben und Richtlinien der DIVI und der "Recommended Standards for Newborn ICU Design", Stand 3Q/2013. Diese wurden vom Wissenschaftlichen Projektbeirat, bestehend aus Mitgliedern der Fachbereiche Neonatologie, Intensivkinderkrankenpflege und Psychologie, sowie Elternvertretern des Bundesverbandes "Das frühgeborene Kind" e.V. um eigene, auf persönlichen Erfahrungswerten basierende, praxisbezogene Vorstellungen ergänzt und erweitert. 

Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an: info(at)fruehgeborene.de 

 

GNPI+DGPI- Jahrestagung 2022 in Aachen 

Wir danken den Kongresspräsidenten der diesjährigen Jahrestagung, Prof. Dr. Thorsten Orlikowsky und Prof. Dr. Andreas Müller, herzlich für die Einladung, im Rahmen der diesjährigen GNPI+DGPI-Jahrestagung in Aachen vom 19. - 21.5.2022 Vortrags-Sessions in Kooperation mit der europäischen Stiftung EFCNI an allen drei Kongresstagen anzubieten. Über ein interessiertes Publikum freuen wir uns und stellen Ihnen hier unser Programm vor.

Besuchen Sie uns auch während der Kongresstage in der Industrieausstellung am Stand Nr. 23. Wir freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Ihnen.  

Kinderkrankenpfleger:innen

Ausbildung Kinderkrankenpflege

Das seit 1. Januar 2020 in Kraft getretene Pflegeberufegesetz hat die bisher getrennten Ausbildungen der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Altenpflege im theoretischen Teil zu einer einheitlichen (generalistischen) Ausbildung zusammengeführt. Die Spezialisierung bzw. Vertiefung für den Bereich Kinderkrankenpflege kann im 3. sich anschließenden Ausbildungsjahr durch praktische Anleitung erfolgen. Diese kann z.B. in einer Kinderklinik oder neonatologischen Intensivstation durch Praxisanleiter:innen erfolgen.

Wie der Weg zum/zur spezialisierten Kinderkrankenpfleger:in aussehen kann, stellt der Berufsverband für Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. auf seiner Website verständlich dar (s. Link).

 

Pflegepersonalnotstand 

Die Tatsache fehlenden Fachpersonals in der Kinderkrankenpflege, insbesondere im Bereich der Fachkinderkrankenpflege neonatale Intensivpflege, stimmt uns Eltern schon lange bedenklich. Das Thema steht bei unseren politischen Aktivitäten ganz oben auf der Agenda. Auch bei der diesjährigen GNPI Jahrestagung nimmt unsere Vorsitzende Barbara Mitschdörfer Stellung im Rahmen der Podiumsdiskussion "Pflegeschlüssel - mehr als nur eine Zahl" am Samstag, 21.05.2022 um 8:00 Uhr im Raum Berlin Saal 1 des Kongresszentrums Eurogress Aachen

Besuchen Sie uns auch während der Kongresstage in der Industrieausstellung am Stand Nr. 23. Wir freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Ihnen. 

Still- und Laktationsberater:innen

Qualifizierte und kontinuierliche Stillberatung auf der Neo 

Viel zu früh geborene Kinder können aufgrund ihrer Unreife meist nicht sofort an der Brust gestillt werden. Bis das möglich ist, werden sie meist durch eine Sonde mit Muttermilch oder Spendermilch ernährt. Mit fachlicher Begleitung und kontinuierlicher Beratung durch Sie als qualifizierte Still- und Laktationsberater:innen kann es nach einer Frühgeburt auf der neonatologischen Station dennoch gelingen, auch sehr früh geborene Babys später an der Brust voll zu stillen.

Die Ausbildung zu Stillspezialist:in®, Stillbeauftragte/Stillbeauftragter der Klinik oder die Vorbereitung auf die Zusatzqualifikation IBCLC (International Board Certified Lactation Consultant®) bietet in Deutschland das Ausbildungszentrum für Laktation und Stillen (AZLS) an.

Psychosoziale Elternberater:innen

Stärkung der Familie Frühgeborener

Bei der psychosozialen Elternberatung steht die mentale, bindungsfördernde und sozialrechtliche Unterstützung der Familien, insbesondere der Eltern, während des stationären Aufenthaltes im Vordergrund. Die fortlaufende Begleitung durch beraterisch geschultes Fachpersonal umfasst die individuelle Beratung und Schulung der Eltern, das strukturierte Entlassmanagement und die Nachsorge. Sie sollte bereits pränatal beginnen und über den Klinikauffenthalt hinaus familiäre Sicherheit im häuslichen Setting gewährleisten.  

Ausführlichere Infos zu diesem Beratungsbereich sind unter dem Menüpunkt Elternberatende zu finden. 

Case Manager:innen

Vorbereitung auf die Zeit nach der Klinik

Auch im Bereich der Neonatologie gilt das Motto: die Entlassung beginnt mit Aufnahme des Patienten. Was bedeutet, dass mit der Vorbereitung auf den Weg nach Hause nicht früh genug begonnen werden kann. Die individuellen Bedürfnisse jeder Frühchen-Familie für die Zeit nach der Klinik zu erfassen und das entsprechend passgenaue ambulante Versorgungsnetzwerk dafür zusammenzustellen, übernehmen Sie als geschulte Mitarbeiter:innen: Case Manager:innen in der Neonatologie.

Unterstützung, Vernetzung und Nachsorge für Eltern mit frühgeborenen oder krank geborenen Kindern hilft, mit der Frühgeburtlichkeit oder Erkrankung ihrer Kinder besser zurecht zu kommen und gewährleistet einen guten Übergang von der Klinik nach Hause.

Die Fortbildung zum Zertifizierten Case Manager:in (DGCC) bietet z.b. der Bundesverband Bunter Kreis e.V. an.

Kinderchirurg:innen

Multiprofessionelle Versorgung 

Auftretende gesundheitliche Komplikationen auf der neonatologischen Intensivstation, die eines chirgurgischen Eingriffs bedürfen, machen die intensivmedizinische Expertise von Kinderchirurg:innen bzw. Kinderkardiolog:innen notwendig. Insbesondere wenn auch Neugeborene mit angeborenen Fehlbildungen oder kardiologischen Problemen zum Patientenkreis gehören, ist es wichtig, Sie als Fachmediziner im Team zu haben, um Eingriffe ohne Verlegung der Patient:innen zeitnah durchführen zu können. Auch sogenannte Konsiliardienste und Kooperationsverträge unter Kliniken im näheren Umkreis decken die benötigte Spezialexpertise ab. 

Physiotherapeut:innen

Physiotherapie auf der Neo

Auch mit  physiotherapeutischer Behandlung wird bei manchen der kleinen Patienten bereits während des stationären Aufenthaltes begonnen. Das wirkt sich entwicklungsfördernd aus, indem bestimmte Bewegungsabläufe durch stimulierende Übungen angebahnt werden. 

Die physiotherapeutischen Interventionen bei Frühgeborenen bedürfen eines besonders einfühlsamen Vorgehens. Daher ist in näherer Zukunft geplant, zur Unterstützung von neu in diesem Gebiet tätigen Kolleg:innen Handlungsempfehlungen als Orientierungshilfe durch eine Expert:innen-AG in Kooperation mit unserem Verband zu erarbeiten. 

Augenärzt:innen

Prävention der Frühgeborenen-Retinopathie

Mit augenärztlichen Kontrolluntersuchungen auf der neonatologischen Intensivstation sind Sie als pädiatrische Ophtomolog:innen in regelmäßigen Abständen befasst. Ihre Aufmerksamkeit gilt insbesondere anfangs sehr unreifen Frühgeborenen, die ein erhöhtes Risiko für Fehlentwicklungen in ihrer Sehfähigkeit haben. Durch engmaschige Kontrolluntersuchungen lassen sich Anomalien wie eine beginnende Frühgeborenen-Rhetinopathie zeitnah diagnostizieren und, falls nötig, schnell adäquat behandeln. 

Die AWMF-Leitlinie "Augenärztliche Screening-Untersuchungen bei Frühgeborenen" wurde unter Federführung der GNPI zuletzt in 2020 überarbeitet (s. Link)