Schwanger - aber sicher!

Infos für Schwangere

Es gibt einige Risikofaktoren, die zu einer Frühgeburt beitragen können. Bestenfalls lassen sie sich bereits im Vorfeld vermeiden. Wer sie kennt, kann im Bezug auf einige Faktoren aktiv dazu beitragen, sein individuelles Risiko zu senken. 

Allgemeine Infos

In der Informationsbroschüre mit dem Titel "Schwanger? Aber sicher!" informiert der Bundesverband ganz allgemein über Wissenswertes rund um das Thema "Gesunde Schwangerschaft".

Zudem wurde in Zusammenarbeit mit der AG für Geburtshilfe und Pränatalmedizin (DGGG) und der Europäischen Stiftung EFCNI eine Online-Broschüre mit dem Titel "Frühgeburt – was Sie als werdende Eltern wissen sollten" publiziert. Diese liegt derzeit nur als Online-Version vor. 

Impfstatus

In jedem Fall sollten Frauen, die eine Schwangerschaft planen, zunächst ihren Impfstatus abprüfen lassen. Der idealerweise vorhandene Schutz gegen einige Viruserkrankungen senkt das Risiko für problematische Auswirkungen auf das Ungeborene im Fall einer Infektion während der Schwangerschaft.

Sollte kein ausreichender Impfschutz bestehen, lässt sich dieser gegebenenfalls noch zeitnah vor Schwangerschaftsbeginn wirksam auffrischen. Manche Impfungen sind nach wissenschaftlichen Erkenntnissen auch noch in der bestehenden Schwangerschaft anzuraten. Dazu gehören die Grippe-Schutzimpfung, eine Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis) und aktuell auch die Corona-Schutzimpfung.

Auch problematische Viruserkrankungen, gegen die es noch keinen wirksamen Impfschutz gibt, lassen sich mit präventiven Maßnahmen idealerweise vermeiden. Dazu gehört zum Beispiel die CMV-Infektion. Ausführliche Informationen zum Zytomegalie-Virus sind auf der Webseite Stark gegen CMV zu finden.

Schwangerschaftshypertonie

Von einer Schwangerschaftshypertonie sprechen Experten dann, wenn der Blutdruck mehrfach über dem Grenzwert von 140/90 mm Hg liegt. Auch der Begriff Gestose taucht in diesem Zusammenhang immer wieder auf. Wörtlich bedeutet er „Gestörte Schwangerschaft“. Ursächlich dafür sind Umstellungsprozesse des Stoffwechsels und eine Zunahme des Blutvolumens im mütterlichen Blutkreislauf. Leichte Veränderungen des Blutdrucks gelten in der Schwangerschaft als völlig normal und sind kein Anlass zur Sorge. 

Problematisch ist allerdings ein konstant erhöhter Blutdruck. Wurde bereits vor der Schwangerschaft ein erhöhter Blutdruck festgestellt und wird zudem vermehrt Eiweiß im Urin nachgewiesen, dann sind das Warnzeichen, die für einen problematischen Verlauf sprechen können. Die Schwangere muss nun engmaschig ärztlich begleitet werden. Die erhöhte Eiweißausscheidung über den Urin kann ein Hinweis auf eine Präeklampsie sein. Ein weiterer Indikator dafür sind zusätzlich vorhandene Wassereinlagerungen (Ödeme).

Weitere typische Symptome eines Bluthochdrucks sind

  • Kopfschmerzen oder Druckgefühl
  • Sehstörungen
  • Schwindelgefühle
  • Übelkeit.

Dauerhaft erhöhter Blutdruck schädigt die Blutgefäße der Plazenta. Infolgedessen wird das Ungeborene nicht mehr optimal mit Nährstoffen versorgt. Folgen dieser Unterversorgung können Wachstumsverzögerungen und Fehlgeburten sein. 

Früher sprach man in diesem Zusammenhang von einer Schwangerschaftsvergiftung. Die genauen Ursachen der Gestose sind allerdings noch immer nicht eindeutig erforscht. Daher stehen Früherkennung und Behandlung dieser Erkrankung im Fokus. Unbehandelt kann sich eine lebensbedrohliche Situation für werdende Mutter und Ungeborenes entwickeln. 

  • Das HELLP-Syndrom ist eine verstärkte Form des Bluthochdrucks, bei der es zusätzlich zu erhöhten Leberwerten, nachlassende Blutgerinnung und Blutzerfall kommt. Neben Eiweiß im Harn sind Schmerzen im rechten Oberbauch ein typisches Symptom dafür.
  • Darüber hinaus kann aus der Präeklampsie bei Nichtbehandlung eine Eklampsie werden. Das ist die stärkste Form des schwangerschaftsbedingten Bluthochdrucks, die mit Krampfanfällen einhergeht und zum Tod führen kann.

 

Schwangerschaft nach Frühgeburt

Werdende Eltern, die bereits eine Frühgeburt erlebt haben, sind verständlicherweise in großer Sorge, dass sich das bereits Erlebte bei der Folgeschwangerschaft wiederholen könnte. Das muss nicht zwingend sein. Dennoch wird die Schwangerschaft aufgrund der Vorgeschichte als Risikoschwangerschaft eingestuft und engmaschig medizinisch begleitet werden. Ausführliche Infos rund um das Thema sind auch in unserem Verbandsmagazin Frühgeborene in Ausgabe 4-2019 zu finden.

Junge werdende Mütter

Auch besonders junge werdende Mütter im Teenager-Alter haben ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt. Deshalb empfiehlt sich auch in ihrer Situation eine engmaschige medizinische Begleitung. Darüber hinaus können noch weitere Belastungsfaktoren hinzukommen, was die soziale Situation betrifft. 

Drohende Frühgeburt

Sollten während des Schwangerschaftsverlaufs konkrete Anzeichen auftreten, die eine vorzeitige Geburt des Kindes sehr wahrscheinlich machen, dann ist es sinnvoll, sich über die Wahl der richtigen Klinik zu informieren. Das gilt beispielsweise für werdende Eltern, die Zwillinge oder Mehrlinge erwarten. Welche Klinik die passende ist, hängt davon ab, wie weit die Schwangerschaft schon fortgeschritten ist. Je früher die Geburt droht, desto komplexer sind die Anforderungen an eine Klinik, die das Frühgeborene anschließend versorgt.

Wo soll mein Frühchen zur Welt kommen?

Zu den Vorteilen bei einer nachgeburtlichen Versorgung des Kindes gehört die räumliche Nähe von Kreißsaal zu Frühchen-Station, die bestenfalls Wand an Wand arbeiten. Solche Einrichtungen werden Perinatalzentren genannt. In Deutschland gibt es vergleichsweise viele Perinatalzentren mit unterschiedlichen Versorgungsstufen. Einen ersten Überblick und zusätzliche weitere hilfreiche Informationen bietet unsere Informationsbroschüre mit dem Titel "Wo soll mein Frühchen zur Welt kommen?".

Perinatalzentren.org

Das Informationsportal Perinatalzentren.org richtet sich an alle, die sich über die Versorgungsqualität von sehr kleinen Frühgeborenen informieren möchten. Es richtet sich insbesondere an werdende Eltern, die ein sehr kleines Frühgeborenes erwarten. Sehr kleine Frühgeborene sind Kinder, die mit einem Gewicht von weniger als 1.500 g geboren werden. Sie sollen in spezialisierten Krankenhäusern geboren und versorgt werden.

Diese Perinatalzentren sind auf die besonderen Bedürfnisse dieser Kinder ausgerichtet. Auf dieser Webseite wird die Versorgungsqualität aller deutschen Perinatalzentren, die sehr kleine Frühgeborene versorgen, miteinander verglichen. Die Qualität der Versorgung wird durch das Überleben, das Überleben ohne schwere Erkrankung sowie über die klinische Erfahrung des Behandlungsteams abgebildet.

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