Wenn alles anders kommt...

Kranke Neugeborene

Auch für viele kranke Neugeborene beginnt der Start ins Leben auf einer neonatologischen Station. Damit ist die Ausgangslage für ihre Familien mit der von Frühchen-Familien vergleichbar. Auch hier dominieren Ängste und Sorgen. Auch hier muss der Spagat zwischen Alltag zu Hause mit älteren Kindern und Neugeborenem in der Klinik bewältigt werden. Deswegen vertritt der Bundesverband nicht nur die Interessen von Frühchen-Familien, sondern auch die von Familien krank geborener Kinder.

Angeborene Erkrankungen

Bestenfalls lassen sich angeborene Erkrankungen schon vorgeburtlich feststellen. Dann kann die Familie zur Entbindung ein auf das Krankheitsbild spezialisiertes Krankenhaus aufsuchen. Dort wird das Neugeborene anschließend von erfahrenen Ärzteteams versorgt. 

Mitunter stellen sich angeborene gesundheitliche Probleme auch erst nach der Geburt heraus. Dann muss das Neugeborene in eine spezialisierte Klinik verlegt werden.

Für betroffene Familien ist verständliche Aufklärung jetzt ganz wichtig. Bei unserem Kooperationspartner, dem Kindernetzwerk, finden betroffene Familien ausführliche Informationen zu vielen Krankheitsbildern. 

Auch beim Bundesverband zur Begleitung von Familien vorgeburtlich erkrankter Kinder e.V. finden betroffene Familien wertvolle Informationen und Unterstützung.

Infektionen

Infektionskrankheiten bei werdenden Müttern können eine maßgebliche Rolle als Auslöser bei Erkrankungen des Ungeborenen bzw. Neugeborenen spielen. Bei schwangerschaftsrelevanten Virusinfektionen ist zwischen Infektionen zu unterscheiden, gegen die es bereits eine Schutzimpfung gibt, und solchen, gegen die (noch) keine präventive Impfung möglich ist. 

  • Ein Impfschutz ist derzeit möglich vor Hepatitis B, Grippe, Masern, Mumps, Windpocken, Röteln, Covid-19
  • Keine Impfung schützt derzeit bspw. vor HIV, Hepatitis C, Herpes simplex, Enteroviren, Ringelröteln und Zytomegalie-Viren (CMV). 

Insbesondere das Zytomegalie-Virus kann weitreichende Folgen für die Gesundheit des Neugeborenen haben. Ausführliche Informationen über Schutzmaßnahmen, innovative Behandlungsansätze im Falle einer mütterlichen Infektion während der Schwangerschaft und den Umgang mit einem nachgeburtlich positiv getesteten Säugling sind auf der Webseite unseres Kooperationspartners „Stark gegen CMV“ zu finden.

 

Geburtskomplikationen

Auch während des natürlichen Geburtsvorganges kann es zu Problemen kommen, die sich nachteilig auf die Gesundheit des Neugeborenen auswirken. Ein Sauerstoffmangel ist beispielsweise eine solche Komplikation. 

Dank der intensiven medizinischen Überwachung während des Geburtsvorgangs erleiden heute nur noch ein bis vier von eintausend Neugeborenen einen Sauerstoffmangel unter der Geburt. Deutschlandweit sind das etwa 400 bis 600 Kinder, so dass dieser Mangel als häufigste Geburtskomplikation mit Folgeschäden gilt.

Unklare Ursachen

Manchmal lassen sich Ursachen nachträglich gar nicht mehr eindeutig zuordnen. Eine Beeinträchtigung des Kindes kann beispielsweise vorgeburtlich, während der Geburt oder erst kurz nach der Geburt auftreten. Es lässt sich auch nicht immer klären, was der konkrete Grund für die vorhandene Beeinträchtigung war.

Das sorgt vor allem im Hinblick auf eine mögliche Folgeschwangerschaft für Unsicherheiten bei betroffenen Familien. Dennoch lassen sich auf humangenetischer Ebene bestenfalls mögliche Ursachen ausschließen, die das Risiko für ein eneutes Auftreten der Problematik in einer Folgeschwangerschaft erhöhen würden. 

Das Erhalten einer klaren Diagnose ändert nichts an den persönlichen Herausforderungen für die betroffene Familie. Dennoch kann sie hilfreich sein, wenn es darum geht, sich mit ähnlich betroffenen Familien auszutauschen. Auch auf ein Krankheitsbild spezialisierte Experten lassen sich eher mit einer eindeutigen Diagnose zu Rate ziehen.