Viel zu früh und viel zu klein, aber nicht allein!

Infos für Eltern

Frühchen-Eltern stürzen meist ziemlich unvorbereitet in ihre neue Rolle. Da gibt es plötzlich viel zu früh einen neuen Menschen in ihrer Mitte, der oftmals noch mit unzähligen gesundheitlichen Problemen und Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen hat. Diese emotionale Ausnahmesituation kann zur Belastungsprobe für die ganze Familie werden. 

Belastungen für Eltern

Zustand des Kindes

Der Gesundheitszustand des Kindes bereitet vielen Eltern zunächst große Sorgen. Sie haben Angst um sein Überleben und seine Zukunft. Mitunter wird auch das befremdliche Aussehen und Verhalten insbesondere von extrem frühgeborenen Kindern zur Belastung.

Elternrolle

Vor allem Müttern fällt es schwer, sich immer wieder vom eigenen Kind trennen zu müssen. Auch die Abgabe der Verantwortung  und das Vertrauen in Pflegende und ÄrztInnen sind herausfordernde Themen.

Bedingungen der Neugeborenenintensivstation 

Geräte und Technik wirken beängstigend und verstörend. Kommunikationsprobleme mit Schwestern und ÄrztInnen können für zusätzliche Schwierigkeiten sorgen. Medizinische Prozeduren, Regeln und Abläufe, Zustand und Anblick anderer Kinder sind ebenfalls Belastungsfaktoren.

Weitere Probleme 

Auch organisatorische Probleme, die Belastung der Geschwisterkinder, die für Familie und Bekannte schwer nachvollziehbare Situation und zusätzliche persönliche Belastungen können die Anfangszeit erschweren.

Wie unterschiedlich Mutter und Vater die Situation mitunter erleben, macht unsere Informationsbroschüre Zu früh geboren – Plötzlich Eltern deutlich. Darin kommen sechs Elternpaare getrennt voneinander zu Wort und berichten über ihre Erlebnisse und Gefühle rund um den vorzeitigen Start ihrer Kinder.

Die Situation der Mutter

Müttern fehlt nach dem plötzlichen Ende der Schwangerschaft oftmals zunächst der Bezug zu ihrem Kind, das möglicherweise nichts mit einem rosigen pausbäckigen Reifgeborenen gemeinsam hat. Hinzu kommen Berührungsängste mit dem kleinen zarten Wesen, das viel zerbrechlicher aussieht, als es ist. Auch die Hormone sorgen anfangs für zusätzliche Gefühlsturbulenzen. Manche Mütter wundern sich darüber, wie oft ihnen in dieser Zeit die Tränen kommen. Auch das ist erst einmal der hormonellen Umstellung geschuldet. 

Manche Mütter kämpfen zusätzlich mit Schuldgefühlen und trauern um:

  • die entgangenen Wochen und Monate ihrer Schwangerschaft
  • die nicht gekauften Umstandskleider
  • den nicht besuchten Geburtsvorbereitungskurs
  • die nicht erlebte natürliche Geburt

Die Bewältigung all dieser Gefühle braucht Zeit. Nicht immer gelingt eine Aufarbeitung ohne professionelle Hilfe. Mitunter kann es entlastend sein, psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

In Ausgabe 3-2020 unseres Verbandsmagazins Frühgeborene beleuchten wir die Situation von Frühchen-Müttern näher.

Postnatale Depression

Nach der Geburt kann eine postnatale Depression auftreten. Das betrifft 10–15 Prozent aller frisch gebackenen Mütter. Im Gegensatz zum sogenannten „Baby-Blues“, der sich meist nur auf wenige Tage bis zu zwei Wochen beschränkt, dauert die Wochenbettdepression erheblich länger. Zudem beeinträchtigt sie die Aktivitäten des täglichen Lebens stark. Auch eine posttraumatische Belastungsstörung kann in Betracht kommen.

Wenn Mütter nachgeburtlich über mehr als 14 Tage extrem niedergeschlagen sind und große Probleme bei der Bewältigung ihres Alltages haben, dann kann das ein Anzeichen für eine beginnende postnatale Depression sein.

Je schneller solche Probleme diagnostiziert werden, desto schneller kann gezielt geholfen werden. Bereits vor der Geburt erlebte depressive Episoden erhöhen das Risiko für eine postnatale Depression. Die Frühgeburt selbst ist als emotionale Belastungssituation ebenfalls ein Risikofaktor. Ein Fragebogentest kann bei der Selbsteinschätzung helfen.

In Ausgabe 1-2016 unseres Verbandsmagazins Frühgeborene informieren wir ausführlich rund ums Thema Depression nach Frühgeburt. Jüngste Studien belegen übrigens, dass auch Frühchen-Väter betroffen sein können.

Pumpstillen

Muttermilch ist nachgeburtlich ganz wichtig für ein Frühgeborenes. Sie liefert wertvolle Inhaltsstoffe, die das Immunsystem des Kindes stärken und zu einer gesunden Entwicklung beitragen. Die meisten Frühgeborenen sind anfangs nicht in der Lage, direkt gestillt zu werden. Deswegen muss die Milch zunächst über eine Milchpumpe gewonnen werden. Das ist nicht immer einfach und erfordert anfangs Geduld. Das Stationsteam wird Sie über den Umgang mit der Pumpe und der abgepumpten Milch sowie wichtige Hygienemaßnahmen informieren. Zudem finden Sie wertvolle Tipps und zusätzliche Infos unter den unten genannten Links.

Folgeschwangerschaft

Viele Familien sorgen sich bei einer Folgeschwangerschaft um das erneute Erleben einer Frühgeburt. Tatsächlich ist das Risiko erhöht, wenn bereits ein Kind als Frühchen geboren wurde.

Dennoch berichten erfahrene Frühchen-Mütter auch von ausgetragenen Folgeschwangerschaften. Damit ist eine erneute Frühgeburt nicht zwingend vorprogrammiert. Allerdings sollte die Folgeschwangerschaft als sogenannte Risikoschwangerschaft engmaschig medizinisch begleitet werden.

Wenn eine Gestose oder eine Gebärmutterhalsschwäche Ursachen für die Frühgeburt waren, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass derartige Probleme in der Folgeschwangerschaft erneut auftreten können. Allerdings gibt es bei Kenntnis der Vorgeschichte gute therapeutische Maßnahmen erneute Komplikationen dieser Art zu vermeiden. 

In manchen Fällen kann auch eine psychologische Begleitung hilfreich sein, denn das Erlebte lässt sich nicht einfach ausblenden. Damit sind Sorgen und Ängste immer präsent und verursachen Anspannung und Stress während der Schwangerschaft. 

Ausführlich informieren wir in Ausgabe 4-2019 unseres Verbandsmagazins Frühgeborene über das Thema.

Mutter-Kind-Kur

Haushalt, Kinder, Job sind Faktoren, die sich generell belastend auf Eltern auswirken können. Kommt eine erlebte Frühgeburt hinzu, dann ist das ein zusätzlicher Faktor, der viel Kraft kostet. Das Müttergenesungswerk bietet bereits seit vielen Jahren Kuren an, die dazu beitragen sollen, Erschöpfung und Burn-out entgegenzuwirken. 

Weitere Informationen, Beratungsstellen, Kliniken und mehr sind auf der Webseite des Müttergenesungswerkes zu finden. Die Angebote richten sich übrigens nicht nur an Mütter. Auch Väter werden angesprochen.

Beruflicher Wiedereinstieg

Die zu frühe Geburt eines Kindes stellt in einigen Fällen auch die ursprünglich geplante Rückkehr ins Berufsleben infrage. Doch nicht jede Familie kann es sich leisten, längerfristig auf ein zweites Gehalt zu verzichten. Dann gilt es alternative Betreuungsoptionen zu entwickeln. Die Betreuung des Kindes durch eine Tagesmutter kann eine sinnvolle Lösung sein, wenn der eigentlich angedachte Betreuungsplatz in einer Krabbelgruppe den Eltern aufgrund der größeren Anzahl der betreuten Kinder Sorgen bereitet. In Ausgabe 1-2015 unseres Verbandsmagazins Frühgeborene befassen wir uns mit den Herausforderungen für Familien beim Wiedereinstieg ins Berufsleben nach der Babypause.

Die Situation des Vaters

Väter erleben die Schwangerschaft oft mehr als außenstehende Beobachter. Unter Umständen müssen sie im Vorfeld hilflos zusehen, wie sich nicht nur der Gesundheitszustand des Kindes, sondern auch der der Partnerin und Mutter so dramatisch verschlechtert, dass die vorzeitige Beendigung der Schwangerschaft aus medizinischer Sicht zwingend geboten ist. Sie versuchen, das Erlebte möglichst rational zu bewältigen und setzen sich mit praktischen Dingen auseinander. Außerdem bemühen sie sich, in ihrem Beruf auch weiterhin erwartungsgemäß zu funktionieren.

Frühchen-Vater Sebastian Behrens aus Berlin war vergeblich auf der Suche nach einem Väter-Austausch rund um das Erlebte. Er musste  feststellen, dass es bisher keine entsprechenden Angebote gab. Aufgrund dessen ist er nun selbst aktiv geworden und hat eine geschlossene facebook-Gruppe gegründet, um betroffenen Vätern diesen Austausch zu ermöglichen:

Die Gruppe „Frühchen Papas“ ist ab sofort unter dem entsprechenden Begriff bei facebook zu finden. Einfach anmelden und freischalten lassen.

Was Eltern jetzt für ihr Kind tun können...

Als Eltern sind Sie gerade in dieser Situation ganz wichtig für Ihr Kind. Gerade die Verbindung zur Mutter entwickelt sich bereits während der Schwangerschaft und nicht erst nach der Geburt. Als konstante Bezugspersonen bieten nur Sie Ihrem Kind Sicherheit und Beständigkeit. Das versorgende Ärzte- und Pflegeteam wechselt hingegen schichtbedingt häufig.

Ausführliche Infos und eine erste Orientierung für frischgebackene Frühchen-Eltern während der Akutphase in der Klinik bietet unsere Broschüre mit dem Titel Zu früh geboren - ein besonderer Start.

Vertraute Stimme

Die Stimmen von Mutter und Vater sind das einzig Vertraute für ihr Kind in dieser ungewohnten und belastenden Situation. Diese kennt es bereits aus der Zeit vor seiner zu frühen Geburt, als die Welt noch in Ordnung war. Versuchen Sie möglichst viel Zeit bei Ihrem Kind zu verbringen. Sie können ihm etwas erzählen, vorlesen oder auch ein Lied vorsingen. In unserem Frühchen-Shop finden Sie einige Bücher als Anregung zum Singen oder Vorlesen.

Bonding

Je früher die vorzeitig unterbrochene enge körperliche Beziehung zum Kind wieder aufgenommen werden kann, desto besser. Das sogenannte "Bonding" ist wichtig und prägend für die weitere Entwicklung des Kindes. Die Bonding-Phase hat Einfluss darauf, wie das Kind zukünftig Beziehungen zu anderen empfindet und auf neue, unbekannte Situationen reagiert. Je stabiler die Beziehung zu den Eltern ist, desto mehr Sicherheit vermittelt sie dem Kind, dass als hilfloser Säugling zunächst völlig auf die bedürfnisgerechte Versorgung und liebevolle Zuwendung von Dritten angewiesen ist. Beim sogenannten Känguruhen lässt sich dieses Band wunderbar wieder knüpfen.

Känguruhen

Körperkontakt und Nähe sind grundlegende Bedürfnisse eines neugeborenen Kindes. Gerade Frühgeborenen fehlt zunächst dieses Gefühl von Geborgenheit und Vertrauen.

Das sogenannte Känguruhen ist die ideale Möglichkeit für Eltern und Kind, sich nahe zu sein. Das Kind wird dabei für mehrere Stunden nur mit einer Windel auf die nackte Brust von Mutter oder Vater gelegt. Dort kann es den Hautkontakt genießen und den aus dem Mutterleib vertrauten Herzschlag hören. Zudem fördert das Känguruhen die wichtige emotionale Bindungsentwicklung zwischen Eltern und Kind.

Die Idee des Känguruhens stammt aus Kolumbien. Dort legte man den Eltern ihre zu früh geborenen Kinder notgedrungen auf die nackte Haut. So konnten sie von der elterlichen Körperwärme profitieren, da es nicht genug Inkubatoren gab. Dabei stellte sich heraus, dass diese Methode einen durchweg positiven Einfluss auf die weitere Entwicklung der Kinder hatte.

Häufiges Känguruhen führt nachweislich dazu, dass die Kinder erholsamer schlafen, stabiler atmen und weniger Anzeichen von Stress zeigen. Mittlerweile wird weltweit auf Frühgeborenen-Stationen gekänguruht.

Auch sehr kleine Babys, die noch beatmet werden müssen, profitieren von der Kuschelzeit mit den Eltern. Oftmals lässt sich ihr Sauerstoffbedarf während des Känguruhens reduzieren. Während des Känguruhens bietet sich zudem die Möglichkeit von ersten Stillversuchen an der Brust der Mutter. 

Halt geben

Insbesondere sehr kleine Frühgeborene empfinden Streichelbewegungen anfangs oftmals eher als unangenehm. Ihre Sinnesorgane sind noch nicht empfänglich für solche Hautreize. Normalerweise wären sie ja noch im Bauch der Mutter, wo ihnen allein die räumliche Begrenzung Halt bietet.

Sicherer fühlen sie sich daher, wenn Mutter oder Vater die Hand um den Kopf, auf den Rücken und um die Fußsohlen legen, denn das schafft ein vertrautes Gefühl der Umgrenzung, welches sie aus der Zeit im Mutterbauch bereits kennen.

Über die besonderen Bedürfnisse von Frühgeborenen informieren wir in unserer Broschüre "Zu früh geboren – die Welt aus meiner Sicht".

Umgang mit älteren Kindern

Wenn es bereits ältere Kinder in der Familie gibt, dann sind Eltern besonders gefordert. Zum einen muss das Frühchen in der Klinik begleitet werden. Zum anderen müssen auch die anderen Kinder zu Hause versorgt und beaufsichtigt werden.

Bestenfalls lässt sich Hilfe von Dritten organisieren, die den Eltern mehr Zeit für das Neugeborene verschaffen. Darüber hinaus muss den Geschwistern aber auch vermittelt werden, warum sie das neue Familienmitglied vielleicht nicht gleich kennenlernen können. Ausführliche Informationen zum Umgang mit Geschwistern sind auf unserer Geschwister-Seite zu finden.

Auch mal an sich denken

Möglicherweise können Sie manchmal nicht so oft oder so lang bei Ihrem Kind sein, wie Sie das möchten. Insbesondere auf Stationen ohne Beschränkungen der Besuchszeit haben Eltern oft das Gefühl, rund um die Uhr anwesend sein zu müssen, wenn Sie gute Eltern sein wollen. Das kann auf Dauer sehr anstrengend und Kräfte zehrend sein.

Die Anfangsphase nach der zu frühen Geburt ist nicht nur für Ihr Kind sondern auch für Sie sehr belastend. Daher sind Phasen, in denen Sie sich Ruhe und Erholung gönnen sollten, ganz wichtig. In der Folgezeit nach der Entlassung aus der Klinik brauchen Sie genügend Reserven, um den gemeinsamen Start ins Familienleben zu Hause bewältigen zu können.

Erfahrungen haben gezeigt, dass es weniger darauf ankommt, wie lange Sie bei ihrem Kind sind, sondern wie Sie diese Zeit gestalten. Ihr Kind wird anfangs noch sehr viel schlafen. Versuchen Sie diese Zeit zu nutzen, um selbst wieder emotional und körperlich zu Kräften zu kommen. Gemeinsam verbrachte Zeit, die entspannt und ausgeruht erlebt wird, wirkt sich sowohl für Ihr Kind als auch für Sie am förderlichsten aus.

Emotionale Ausnahmesituation

Auf extreme Krisensituationen reagiert jeder Mensch unterschiedlich. Das kann insbesondere zwischen Eltern immer wieder zu Irritationen und gegenseitigem Unverständnis führen.

Das kann helfen

  • Austausch mit anderen Betroffenen (Eltern-Selbsthilfegruppen, Gesprächskreis, Elternberatung auf der Station)
  • Ein Anruf bei unserer Eltern-Hotline 
  • Unsere Informationsbroschüren
  • Entlastungsangebote von Familie, Nachbarn, Freunden wahrnehmen, die helfen wollen (einkaufen, kochen, putzen, Wäsche waschen, den Hund ausführen, die Geschwister betreuen)

Das muss organisiert werden

Auch wenn Sie jetzt sicher andere Dinge im Kopf haben, so gibt es doch einige Formalitäten, die möglichst umgehend erledigt werden müssen.

Anmeldung des Neugeborenen beim Standesamt

Die Anmeldung des Kindes beim Standesamt des Geburtsortes muss innerhalb von fünf Werktagen erfolgen. Manche Kliniken übernehmen diese Anmeldung und organisieren den Versand der Geburtsurkunde. In anderen Kliniken müssen die Eltern selbst aktiv werden. Kostenfreie Geburtsbescheinigungen erhalten Sie für die Beantragung von Kinder- und Elterngeld, für die Anmeldung bei der Krankenkasse und für religiöse Zwecke (Taufe).

Vaterschaftsanerkennung

Wenn Frühchen-Eltern unverheiratet sind, dann bedarf es der Anerkennung des Kindes durch den Vater. Diese erfolgt beim Standes- oder Jugendamt des Wohnortes. Diese Anerkennungserklärung ist Voraussetzung für die Aufnahme des Vaters in die Geburtsurkunde des Kindes. Auch die Frage des Sorgerechtes ist bereits am Anfang festzulegen. Dieses steht ledigen Müttern grundsätzlich alleine zu. Die gemeinsame Sorgerechtserklärung setzt eine Zustimmung der Mutter voraus.

Alleinerziehende

Sie haben die Möglichkeit beim Jugendamt eine sogenannte "Beistandschaft" zu beantragen. Die Beistandschaft ist eine freiwillige Jugendhilfeleistung. Sie kommt auf formlosen Antrag zustande. 

Weitere Infos rund um die Situation von Alleinerziehenden sind in unserer Verbandsmagazinausgabe 3-2021 zu finden.

Anmeldung bei der Krankenkasse

Für die Anmeldung des Kindes bei der gesetzlichen Krankenkasse reicht in der Regel zunächst ein Anruf. Der Antrag für eine Familienversicherung wird Ihnen dann nach Hause geschickt. Wenn Sie überlegen für Ihr Kind eine private (Zusatz-) Krankenversicherung abzuschließen, dann ist Eile geboten, denn für den Abschluss einer privaten Versicherung ist bereits nach wenigen Wochen eine Gesundheitsprüfung Voraussetzung.

Information des Arbeitgebers der Mutter

Zunächst reicht eine telefonische Information. Beachten Sie, dass sich die Mutterschutzfrist nach einer zu frühen Geburt von normalerweise acht Wochen nach Geburt um zusätzliche vier Wochen (bei Frühgeborenen und Mehrlingen) auf insgesamt zwölf Wochen verlängert. Außerdem kommen noch die Wochen hinzu, die aufgrund der zu frühen Geburt von der geplanten vorgeburtlichen Mutterschutzfrist nicht in Anspruch genommen werden konnten.

Achtung: Der Elterngeldanspruch entsteht bereits ab Geburt des Kindes und wird mit dem Mutterschaftsgeld verrechnet. Eine Doppelauszahlung erfolgt nicht!

Elterngeld und Elternzeit

Auch beim Thema Elterngeld bringt die zu frühe Geburt des Kindes einiges durcheinander. Zum 1. September 2021 trat eine neue Regelung in Kraft. Diese sorgt dafür, dass Frühchen-Eltern ein längerer Bezugszeitraum des Elterngeldes zusteht.

Ausführliche Infos zum Elterngeld und den neuen Regelungen sind in der folgenden Broschüre des Bundesfamilienministeriums zu finden. Sie kann als PDF heruntergeladen werden.